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Die Geschichte Pforzheims – Mehr als nur eine gewöhnliche Stadt

Lesedauer ca. 4 min

Wer Pforzheim kennt, vermutet sicherlich nicht, dass sich hinter dieser Stadt bedeutsame historische Ereignisse verbergen. Die damals von den Römern gegründete Stadt galt früher als Verwaltungszentrum und wurde sogar einst von König Heinrich IV. erstmalig in einem Dokument erwähnt. 

Heute ist Pforzheim eine ansehnliche kleine Stadt, die in vielen Mündern bekannt ist und ihren einzigartigen Flair stets aufrecht erhält. Für mehr Fakten und Wissenswertes lies dir gerne unseren Blogbeitrag durch.

Die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Pforzheim auf einen Blick

Pforzheim gehört heute mit seinen mehr als 125.000 Einwohnern zu den Großstädten des Regierungsbezirks Karlsruhe und ist seit langer Zeit führend in der Schmuck- und Uhrenindustrie. Die in Baden-Württemberg nördlich gelegene Stadt grenzt an den Norden des Schwarzwaldes, weswegen die Stadt auch „Pforte zum Schwarzwald“ genannt wird und vereint als ein der weniger Drei-Flüsse-Städten den Zusammenfluss von Nagold, Enz und Würm.

Früher sah das Ganze jedoch noch deutlich anders aus. Der Name Pforzheim wurde im Jahre 90 n. Chr. von den alten Römern vergeben und wurde vom lateinischen Wort Portus (Hafen) abgeleitet. 

Nachdem Pforzheim im Jahre 1080 das Marktrecht erhielt, erlebte die Stadt einige Jahre später ihre erste Blütezeit, in der eine umfangreiche Wirtschaftskraft und der Wohlstand eintraf. Doch ausschlaggebend für das höhere Ansehen war ebenfalls der Sitz des Markgrafen von Baden. Jedoch hielt diese Zeit nicht besonders lange an und Pforzheim erlebte im 15. Jahrhundert eine soziale Krise, die viele reiche Leute aus der Stadt trieb.

Lange nach dieser Zeit wurde im Jahre 1767 die mittlerweile bekannte Schmuck- und Uhrenindustrie durch Markgraf Karl-Friedrich ins Rollen gebracht, indem er eine Uhrenfabrik zur Beschäftigung der Waisen am heutigen Waisenhausplatz erbaute. Dies löste nicht nur die nächste Blütezeit der Stadt aus, sondern machte Pforzheim auch zu einer Industriestadt. Bis heute gilt der Waisenhausplatz mit den Ruinenresten des alten Waisenhauses als bedeutendster Ort der Gold- und Silberwarenfertigung in ganz Deutschland.

Pforzheim 1945: Ein Tag, der in Gedanken bleibt

Pforzheim im Jahre 1945 am 23. Februar: Es ist ein Tag gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, an dem den Pforzheimern noch heute ein eiskalter Schauer den Rücken hinunterläuft. An diesem Tag endeten nämlich innerhalb von 22 Minuten die Leben von ca. 20.000 Menschen. Ein unvorhersehbarer Fliegerangriff der Royal Air Force bombardierte mit 379 Bomben nahezu die ganze Stadt, bis nur noch ein großes Flammenmeer zu erkennen war. Lediglich ein Haufen voller Trümmer und Rauch blieb von der einst schönen Stadt übrig und machten damit viele Überlebende zu Obdachlosen.

Doch die Pforzheimer gaben alles, um in der Stadt schnellstmöglich wieder eine Heimat zu finden, weshalb der Wiederaufbau bereits 2 Monate später in Angriff genommen wurde. Unversehrte Firmen brachten Ihre Maschinen zusammen, Menschen suchten brauchbare Dinge wie die Nadel im Heuhaufen und schließlich arbeiteten alle Menschen zusammen und bauten Pforzheim gemeinsam Stück für Stück wieder auf. 

Wie war Pforzheim vor dem Krieg?

Pforzheim war eine Stadt, die mit beeindruckender Architektur und gewissem Kleinstadtcharme immer mehr aufblühte. Vor allem die Schmuck- und Uhrenindustrie expandierte immer weiter und gab den Menschen Hoffnung auf eine wohlhabende Zukunft. Mit der Zeit breitete sich das Gebiet Pforzheims immer weiter aus, weshalb Dörfer wie Dillweißenstein oder Brötzingen zu Stadtteilen von Pforzheim wurden. Jahre vor dieser Zeit eröffneten Krankenhäuser, Schulen und Synagogen und belebten die Stadt somit immer mehr.

Auch kulturell hat Pforzheim einiges zu bieten. Während die Menschen damals noch unbeschwert durch die Gassen Pforzheims spazierten, wurde zeitgleich die weltweit bekannte mexikanische Malerin Frida Kahlo geboren. Sie war die Tochter des in Pforzheim geborenen Fotografen Carl Wilhelm Kahlo, der nach seinem 18. Lebensjahr nach Mexiko auswanderte. Hier konnte er sein Erlerntes aus der Schmuckfabrik Pforzheim umsetzen und ein neues Leben als Fotograf in Mexiko beginnen. Die meisten Fotos der jungen Frida Kahlo stammen von ihm.

Doch nicht nur kulturell hat sich die Goldstadt in prächtig entwickelt, auch nebst der Schmuck- und Uhrenindustrie ist viel passiert. Der gebürtige Pforzheimer Johann Adam Benckiser (so manch einer kennt den nach der Familie benannten Park bestimmt) bereicherte die Stadt mit der Gründung seines Chemieunternehmens Joh. A. Benckiser GmbH, das nach vielen Veränderungen 2021 zu der weltbekannten Firma Reckitt fusionierte. Marken wie Air Wick, Dobendan, finish, Sagrotan und viele mehr haben sozusagen ihren Ursprung auch ein wenig in Pforzheim.

Welche Pforzheimer Bürger sind berühmt?

Angefangen mit dem bereits erwähnten Vater von Frida Kahlo, Wilhelm Kahlo, über Johann Adam Benckiser und dessen Familie bis hin zu Johannes Reuchlin, der am 22. Februar 1455 geboren ist und als großer und bedeutender europäischer Humanist galt. In der Renaissance war es seine Hauptaufgabe, philosophische und religiöse, in lateinisch, hebräisch und griechisch geschriebene Urtexte verständlich zu machen. Heute ist ihm und seinem Werk das Reuchlinmuseum gewidmet.

Eine der bekanntesten Frauen ist Bertha Benz, die durch ihren Einsatz finanzielle, technische sowie unternehmerische Voraussetzungen für die Erfindung des Benz-Patent-Motorwagens durch Ihren Ehemann Carl Benz beisteuerte. Sie fuhr damals mit ihren zwei Söhnen eine 106 Kilometerlange Fahrt von Mannheim nach Pforzheim mit dem dreirädrigen Benz-Patent-Motorwagen Nummer 3. Damit hat die deutsche Pionierin die erste erfolgreiche Fernfahrt mit einem Automobil vollbracht. 

Fußballfans könnten einige Pforzheimer auch kennen. Neben Alexander Stolz, Denis Thomalla, Julian Günther-Schmidt, Robert Bauer oder auch Matthias Bader dürfte vor allem der Deutsch-Italiener Vincenzo Grifo vielen ein Begriff sein. Der italienische Nationalspieler hat seine fußballerische Heimat aktuell beim SC Freiburg, seine Heimat im Herzen ist allerdings die Goldstadt Viele weitere bekannte Pforzheimer wurden bei Wikipedia aufgelistet.

Häufig gestellte Fragen

Wieso wird Pforzheim auch Goldstadt genannt?

Pforzheim galt seit Beginn der weltbekannten Schmuck- und Uhrenindustrie, die hier 1767 gegründet wurde als Gold-, Schmuck- und Uhrenstadt. Mit der Zeit beschränkte sich der Name lediglich auf Goldstadt und ist bis heute noch eine gängige Bezeichnung für die Stadt.

Seit wann gibt es das Städtische Krankenhaus in der Goldstadt?

Das Städtische Krankenhaus in Pforzheim ist heute als das Helios Klinikum bekannt. Es wurde schon im Jahre 1869 gebaut und öffnete bereits zwei Jahre später seine Pforten. Seit dem retten die dort arbeitenden Ärzte und Krankenschwestern täglich das Leben vieler Menschen.

Wann gab es in der Geschichte Pforzheim einen Tornado?

Am 10. Juli 1986 verwüstete ein Tornado Pforzheim und Umgebung. Mit einer Stärke von F4 wurden tausende Häuser und Streckenteile der Pforzheimer Kleinbahn zerstört. Leider riss der Tornado, der eine Strecke von ca. 130 km hinter sich lies auch zwei Menschen in den Tod.

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